Immonews im Februar 2023

Fabian Lurz

28.02.2023

Während vor ein paar Monaten noch von einem drohenden Einbruch am Immobilienmarkt die Rede war, zeigt sich nun, wie stabil der Wohnungsmarkt in Deutschland wirklich ist. Es gibt zwar mehr Angebote am Markt, aber Panik oder dramatische Preisreduktionen bleiben bisher aus. Die Themen wie Leistbarkeit und Ökologisierung rücken medial derzeit immer stärker in den Vordergrund. Wir fassen für dich zusammen, worüber im Februar 2023 berichtet wurde.

Umweltbundesamt fordert Umdenken am Bau

Das Umweltbundesamt fordert, dass Sanierungen vorangetrieben werden. Neubauten würden zu viel Fläche und sonstige Ressourcen verbrauchen, während durch Sanierungen die Möglichkeit besteht, Flächen zu erhalten und mit geringerem Ressourceneinsatz dem Markt bereitzustellen – darüber berichtet das Handelsblatt. Weniger Abriss, mehr Bestandserhalt, so lautet die klare Kernbotschaft, aus ökologischer Sicht. Darauf, inwieweit die bestehenden Altbauflächen, die saniert werden könnten, den modernen Wohnbedürfnissen entsprechen, gibt es jedoch keine Antwort.

Auch auf Haufe.de wird das Thema Nachhaltigkeit behandelt. Die geschäftsführende Vorständin der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen spricht darüber und erklärt, dass viele Unternehmen in der Branche das Buzzword zwar aufgreifen oder sogar gewillt wären, nachhaltig zu handeln, aber schlussendlich teilweise selbst nicht einmal so genau wissen, wo und wie Nachhaltigkeit bei Bauprojekten funktionieren kann.

Unser Fazit für Investoren: Zu hinterfragen ist, wie diese Aussagen dazu passen, dass es in Deutschland tausende Wohnungen zu wenig gibt und sich diese Situation in den nächsten Jahren wohl zuspitzen wird. Sanierungen können ein wichtiger Faktor sein, um Ort- und Stadtkerne zu erhalten.

Bei Immobilien-Investments auf Nachhaltigkeit zu achten, ist grundsätzlich selbstverständlich eine gute Sache. Die meisten Investoren würden zustimmen, dass effizientes Heizen und gute Dämmung wichtig sind. Ebenso können naturnahe Baustoffe verwendet werden, beispielsweise bei innovativen Modulbau-Lösungen im Bereich des Holzbaus. Durch die Verwendung ökologischer Materialien lässt sich im Bau-Bereich einiges nachhaltiger gestalten. Beispiele, wie der Modulbau, zeigen, dass ökologisches Bauen auch preiswert möglich ist. Viele andere Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind jedoch mit höheren Kosten verbunden (bis hin zu Details wie Öko-Wandfarben, Dämmstoffe etc.). Solange es einen eklatanten Mangel an Wohnraum gibt, wären wohl vor allem rasches Bautempo und die Schaffung leistbarer Flächen zu priorisieren.

Aktuelle Preisentwicklungen

Über die derzeitigen Preisentwicklungen am Immobilienmarkt berichten weiterhin diverse Medien. Von zu erwartenden Rückgängen ist nur noch selten die Rede, meist wird hingegen thematisiert, dass die Preise auf hohem Niveau stagnieren. Das Handelsblatt berichtet, dass in einigen Bezirken die Immobilienpreise – trotz der hohen Finanzierungskosten – weiter steigen. Jene Lagen, die schon bisher als etwas schwieriger galten, sind nun bei Investoren weniger gefragt. Viele greifen lieber gleich etwas tiefer in die Tasche und erwerben dafür ein Objekt, bei dem das Risiko für Leerstand besonders gering ist.

Unser Fazit für Investoren: Die Prüfung der Lage der Immobilie ist wichtiger denn je zuvor. Denn je nach Standort ist es möglich, ein etwas niedrigeres Preisangebot zu legen. Die Verhandlungsmacht zwischen Verkäufer und Käufer ist mittlerweile stark davon abhängig, wo sich die Immobilie befindet, in welchem Zustand sie ist und welche Rendite damit erzielbar ist. Denn der Bericht zeigt auch ganz klar, dass wirklich gute Immobilien weiterhin sehr gefragt sind.

Neubauten als Mangelware

Die hohen Bau- und Finanzierungskosten haben dazu geführt, dass Vonovia vorerst alle Neubauprojekte stoppt - darüber berichtet u.a. die Tagesschau. Welche Auswirkungen sich dadurch ergeben, wenn weitere Bauträger nachziehen, kann vorerst nur erahnt werden. Die Tagesschau berichtet über den Vorgang, der wohl dazu beitragen wird, dass in den nächsten Jahren deutlich weniger Neubauten fertig werden. Wohnraum könnte dadurch weiter verknappen, dementsprechend würden die Preise wohl deutlich steigen.

Schon vor einigen Monaten wurde gewarnt, u.a. ebenfalls in der Tagesschau, dass zwar derzeit die Preisanstiege gestoppt sind, aber gleichzeitig extrem wenige Baugenehmigungen erteilt wurden. Mittelfristig ist dadurch logisch, dass es noch schwieriger werden wird, leistbaren Wohnraum zu finden.

Hohe Zinsen als großes Problem

Die FAZ berichtet, wie viele andere Medien auch, über die Schwierigkeiten, die insbesondere junge Menschen haben, die kürzlich eine Immobilie erworben haben und einen variabel verzinsten Kredit wählten. Das eindrucksvolle Beispiel: Bei einer Kreditsumme von 300.000 Euro auf 10 Jahren, lag die Rate im Dezember 2021 noch bei 810 Euro. Heute werden monatlich bereits über 1.500 Euro fällig. Ein Sprung, der für viele kaum leistbar ist.

Unser Fazit für Investoren: Die gestiegenen Zinsen müssen bei der Immobiliensuche unbedingt berücksichtigt werden. Kreditangebote sind zu vergleichen und für bestehende Finanzierungen sind Umschuldungen zu prüfen. Wer gleich mehrere Finanzierungen laufen hat, kann teilweise auf Fixzins umschulden. Das kann zwar teurer sein, aber gleichzeitig Planbarkeit und Sicherheit erhöhen, vorausgesetzt, der Cashflow aus den Mieteinnahmen lässt eine solche Vorgehensweise zu.

Keller Williams expandiert nach Deutschland

Diverse Medien, darunter auch beispielsweise die FAZ, haben darüber berichtet, dass das amerikanische Makler-Netzwerk nach Deutschland expandiert. Weltweit sind unglaubliche rund 200.000 Makler im Netzwerk vertreten.

Februar 2022: Unser Fazit

Im Februar gab es einige spannende Berichte, auch wenn sie sich nicht unbedingt direkt auf Investoren auswirken. Neben der Sorge um hohe Zinsen und gestiegene Baukosten wird das Thema der ökologischen, nachhaltigen Bauweise immer bedeutender. Gleichzeitig flaut die Sorge davor, die Preise könnten in den Keller rasseln, spürbar ab. Denn während die aktuellen Preise eher stagnieren, wandert der Blick nun bereits in die Zukunft. Weniger Neubauprojekte und hohe Baukosten könnten somit zu einem bedeutenden Mangel an Wohnraum führen. Diese Verknappung würde mittelfristig einen starken Anstieg der Immobilienpreise bedeuten. Ein Rezept gegen diese Entwicklung – oder gar eine politische Lösung für dieses Thema – ist bislang noch nicht erkennbar.

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