Immonews im März 2022

30.03.2022
Wie gewohnt fassen wir für euch die wichtigsten Berichte des Monats, rund um den Immobilienmarkt in Deutschland, zusammen.
Sanierungsförderungen werden aufgestockt
Diverse Medien, z.B. Die Zeit, berichten, dass nachdem das KfW-Programm zur Förderung energetischer Gebäudesanierungen im Februar wieder aufgenommen wurde, die Nachfrage so groß war, dass nun über 4,7 Milliarden Euro zusätzlich bereitgestellt werden. Knapp eine Milliarde davon ist schon für 2023 vorgesehen. Die hohe Nachfrage ist darauf zurückzuführen, dass die Förderungen vorübergehend ausgesetzt wurden. Auch die Sorge vor weiter steigenden Baukosten dürften viele als Anlass sehen, um möglichst rasch und mit Förderungen Sanierungsmaßnahmen umzusetzen. Das unterstreicht gleichzeitig, dass Investitionen in Immobilien weiterhin sehr beliebt sind – wohl auch, weil gerade in Zeiten hoher Inflation Sachwerte in jedes gute Portfolio gehören und Immobilien durch Sanierungen einfach aufgewertet werden können.
Trend zum Eigenheim im Grünen
Immobilienscout24 hat eine Umfrage durchgeführt, die deutlich zeigt, dass viele Deutsche am liebsten im Grünen leben möchten. Besonders beliebt ist das Umland von Berlin und Hamburg. Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern in diesen Regionen stieg stärker als die Immobilien-Nachfrage in den dortigen Innenstädten. Als Gründe geben die meisten Befragten an, sich Ruhe, Nähe zur Natur und einen Garten zu wünschen. Immerhin zwei von drei Befragte haben zumindest schon einmal darüber nachgedacht, selbst in eine ländliche Region zu ziehen.
Der Wunsch nach mehr Platz und einer eigenen Freifläche hat sich durch die Pandemie zusätzlich verstärkt. Die Nachfrage für Einfamilienhäusern aller Größen, gestaffelt von 80 bis über 150 m² Wohnfläche, steigt. Gerade im Speckgürtel von Großstädten wie Berlin, Hamburg und München sind Einfamilienhäuser derzeit noch gefragter als vor zwei Jahren.
Zahlreiche Baugenehmigungen
Das Handelsblatt berichtet, dass im vergangenen Jahr mehr Baugenehmigungen für neue Wohnungen ausgestellt wurden als je zuvor. Problematisch ist, dass nicht die selbe Anzahl an Wohnungen dann auch tatsächlich errichtet wird. Denn oft dient die Baugenehmigung erst einmal nur der Aufwertung des Grundstücks, welches dann weiterverkauft werden soll. So verzögert sich der tatsächliche Baustart. Dieses Phänomen wird als „Bauüberhang“ bezeichnet. Wie sich die Situation heuer weiter entwickelt ist unklar, da womöglich manche Bauherren abwarten, ob die Preise für Baumaterialien wieder sinken.
Inflations- und Zinsrisiko bleiben bestehen
Die Situation hinsichtlich Inflation und Zinspolitik bleibt im März unverändert schwierig. Die Inflation ist weiterhin hoch, die Zinsen wurden in den USA bereits angehoben. Ob der diversen Unsicherheiten am Finanzmarkt, setzen viele Investoren auf immer breitere Diversifizierung. Global betrachtet ist daher die Nachfrage nach Immobilien gestiegen. Logistik-Immobilien sind bei Anlegern auffällig beliebt, während das Interesse an Büro-Liegenschaften abflacht. Das Fazit von Haufe.de zu den Daten, die das Beratungsunternehmen PwC veröffentlicht hat, lautet, dass Immobilien-Investments weiterhin sehr gefragt sind, aber gleichzeitig Investoren vorsichtiger agieren – kein Wunder, ob der gesamtwirtschaftlichen und politischen Lage.
Krieg in der Ukraine
Der Krieg in der Ukraine bringt weiterhin auch diverse Auswirkungen auf den Immobilienmarkt in Deutschland mit sich. Ein Aspekt ist, dass Lieferketten unterbrochen sind und manche Güter schwieriger, teurer oder langsamer zu bekommen sind. Der Holzpreis hat beispielsweise zuletzt wieder starke Schwankungen verzeichnet. Der Krieg treibt die Inflation zusätzlich an. Deshalb ist unklar, wann und wie intensiv Zinserhöhungen folgen werden.
Zusätzlich ist eine naheliegende Folge, dass mittlerweile davon auszugehen ist, dass für Geflüchtete 500.000 Wohnungen benötigt werden. Die Nachfrage nach Immobilien in ganz Deutschland könnte somit in nächster Zeit deutlich weiter steigen. Wie groß der Bedarf wirklich sein wird, lässt sich noch nicht abschätzen. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass daher auch der Bau neuer Sozialwohnungen vorangetrieben werden soll – allerdings ist davon auszugehen, dass der dringende Wohnbedarf schon deutlich früher besteht als erst bei der Fertigstellung neuer Wohnprojekte.
Immobilienmarkt im März: Fazit
Der prägende Faktor am Immobilienmarkt in Deutschland ist weiterhin der Krieg in der Ukraine. Die generelle Verunsicherung sorgt dafür, dass sichere Anlageformen wie Immobilien sich weiter hoher Beliebtheit erfreuen. Die Möglichkeit, Mieteinnahmen durch Indexmietverträge gegen die Inflation abzusichern, fördert die Nachfrage nach Betongold weiter.
Ein Blick in die nahe Zukunft zeigt, dass schon bald zahlreiche Wohnmöglichkeiten für Geflüchtete, die derzeit oft noch in temporären Unterkünften (z.B. bei hilfsbereiten Privatpersonen, etc.) leben, benötigt werden. Das wird die Nachfrage am Markt für Mietwohnungen weiter nach oben treiben.
Für Investoren ist besonders wichtig, die Zinsen im Auge zu behalten. Gerade, wer schon Kreditverträge laufen hat, bei denen variable Zinsen anfallen, muss den Markt im Blick behalten und eventuell prüfen, ob ein Umstieg auf einen Kredit mit einem Fixzinssatz möglich ist.
Solange die Zinssätze noch vertretbar sind, kann es eine sinnvolle Entscheidung sein, bestehende Immobilien mit einer günstigen Finanzierung zu sanieren. Zusätzlich können Förderungen in Anspruch genommen werden. Jedenfalls besteht das Risiko steigender Zinsen, wodurch Sanierungen, die zu späteren Zeitpunkten durchgeführt werden, dann wohl teurer sind. Wer das nötige Eigenkapital, Zugang zu einer günstigen Finanzierung und eine sanierungsbedürftige Immobilie hat, kann daher jetzt noch die Chance nutzen, mit günstigen Zinsen und einer Förderung die Liegenschaft aufzuwerten.
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