Investieren beginnen: Dieses Basiswissen brauchst du

Nico Vaziri

15.01.2023

Um mit dem Investieren beginnen zu können, solltest du dich vorab intensiv mit einigen Themen rund um die Anlage deines Kapitals beschäftigen. In diesem Beitrag versuchen wir, einen möglichst guten Überblick zu den Basics zu geben. Denn je mehr Wissen du zum Thema Investments hast, desto sicher wirst du dich fühlen, wenn du tatsächlich beginnst dein Kapital zu veranlagen.

Investieren beginnen: Finanzielle Ist-Situation erheben

Wenn du überlegst, Kapital zu veranlagen, solltest du in einem ersten Schritt deine persönlichen Finanzen genau unter Kontrolle haben. Erfasse also die Ist Situation:

  • Wie hoch sind deine monatlichen Ausgaben und Einnahmen? Dazu kannst du ein Haushaltsbuch führen und dokumentieren, wofür du wie viel Geld ausgibst.

  • Wie hoch sind deine Ersparnisse und sind diese jederzeit verfügbar oder müsstest du bei manchen Werten bestimmte Fristen beachten?

  • Hast du einen Notgroschen auf ein Tagesgeldkonto geparkt? Mit diesem Betrag solltest du im Notfall deine Ausgaben für mindestens drei Monate decken können, selbst wenn du keine sonstigen Einnahmen erzielst.

  • Schufa-Selbstauskunft: Prüfe, ob sicher keine falschen Daten eingetragen sind. Das könnte nachteilig sein, wenn du einen Kredit für einen Immobilienkauf beantragst.

Indem du diese Eckdaten deiner finanziellen Lage aufschlüsselst, bekommst du selbst einen genauen Überblick zur finanziellen Ausgangsbasis. Nun kannst du weitere Überlegungen anstellen, z.B. um wie viel du pro Monat mehr einnimmst als du ausgibst. Das kann eine wichtige Zahl sein, denn du könntest diese Summe beispielsweise veranlagen oder, wenn du einen Immobilienkredit hast, damit frühzeitige Tilgungen vornehmen.

Erstes Investment: Mittelfristige Investment-Ziele festlegen

Du hast deine finanzielle Situation erfasst, kennst deine Ausgaben, Einnahmen, Notgroschen und deine Ersparnisse. Nun ist es Zeit zu überlegen, welche finanziellen Ziele du erreichen willst. Wenn du angestellt tätig bist, ist dein Gehalt für die Zukunft zumindest ungefähr absehbar. Doch was du mit diesen erzielten Einnahmen tust, liegt in deinen Händen. Überlege dir daher, welche Investment-Ziele du erreichen willst. Das solltest du möglichst konkret tun, beispielsweise so:

„Bis Ende 2023 möchte ich eine 2-Zimmer-Wohnung mit Balkon in guter Lage in Hamburg gekauft haben und 10.000 Euro in ETFs investiert haben.“

Sei bei deiner Zieldefinition spezifisch und sorge dafür, dass du selbst messen kannst, ob das Ziel erreicht wurde, oder nicht. So stellst du sicher, dass du nicht später deine eigenen Ziele verwässerst, wenn du vielleicht nicht ganz on track bist, sie zu erreichen. Mit unkonkreten Zielen sind wir Menschen immer verleitet, sie doch noch ein bisschen zu verschieben und doch ein bisschen weniger umzusetzen.

Wie kann ich meine finanziellen Ziele erreichen?

Nun hast du einen Überblick zu deiner finanziellen Situation und du hast definiert, welche Finanz-Ziele du bis wann erreichen willst. Im nächsten Schritt stellt sich die Frage, wie nun der Weg dorthin für dich aussehen wird. Was musst du tun, um deine finanziellen Ziele tatsächlich Realität werden zu lassen?

Hier kommt nun die Investment-Strategie ins Spiel. Du musst dir Gedanken machen, welche Investments du tätigen kannst und wie sie dazu beitragen können, dass deine Ziele erreicht werden. Hier ist strategisches, durchdachtes Vorgehen gefragt. Wenn du bisher noch nicht investiert hast oder noch eher am Anfang stehst, zeigen wir dir nun, wie die ersten Schritte aussehen können.

Investieren beginnen: Portfolio aufbauen, Risiko streuen

Vorab ist es essenziell zu verstehen, dass jedes Investment immer mit Risiko verbunden ist. Aktienkurse können fallen oder die Region, in der du eine Wohnung gekauft hast, entwickelt sich schlecht. Es gibt verschiedenste Szenarien, wie ein Investment an Wert verlieren kann. Doch glücklicherweise mindestens genauso viele Szenarien, wie du damit Geld verdienen wirst. Behalte jedoch immer im Hinterkopf, dass es auch einmal schwierige Phasen geben kann. Indem du dir das bewusst machst, bist du, wenn die Situation einmal eintritt, weniger nervös und kannst somit rationaler handeln.

Mit diesem richtigen Mindset geht es nun daran, eine Strategie zu erarbeiten. Eine grundlegende Überlegung diesbezüglich lautet, immer ein Portfolio aufzubauen. Das heißt, du solltest dein Kapital nicht in ein bestimmtes Investment bündeln. Diese Aussage gilt hinsichtlich der Investmentklassen (Aktien, Immobilien, ETFs, Anleihen, etc.) – kaufe also nicht nur Aktien oder ausschließlich Immobilien. Und auch innerhalb der Anlageklassen solltest du diversifizieren. Alle Immobilien in der selben Lage zu erwerben oder ausschließlich Tech-Aktien zu kaufen, kann dein Risiko erhöhen.

Je breiter du dein Portfolio aufstellst, desto weniger wird es auf externe Einflüsse mit Schwankungen reagieren. Bei einem breiten Portfolio gibt es immer einen Teil, der gerade etwas schwächer läuft und andere Teile, die super Performance liefern. In Summe ergibt sich, so die Theorie, dadurch möglichst hohe Stabilität.

Erste Immobilie kaufen: Strategisch vorgehen

Bevor du dich auf die Suche nach einer passenden Immobilie machst, ist zu überlegen, welche Strategie du mit deinen Immobilien verfolgst. Die meisten von euch setzen vermutlich auf die sogenannte „Buy and Hold“ Strategie. Das bedeutet, du willst eine Wohnung kaufen und langfristig von den Mieteinnahmen profitieren. Größere Sanierungen sollen zu Beginn nicht nötig sein. Ist die Wohnung bereits gut vermietet, ist das auch kein Nachteil.

Für deinen ersten Immobilienkauf solltest du, gerade weil du noch wenig Erfahrung hast, kein großes Risiko eingehen. Typischerweise wird als erste Immobilie deshalb oft eine 1- oder 2-Zimmer-Wohnung in städtischer B-Lage gewählt. „B-Lage“ bedeutet, dass es sich um eine gute, aber nicht exklusive Region handelt, in der die Vermietung schnell und unkompliziert abläuft.

Wenig Risiko eingehen bedeutet auch, dass du etwas einfacher einen Immobilienkredit für deine erste Wohnung bekommst. Denn bei einer Wohnung in guter Lage kann die Bank ebenfalls davon ausgehen, dass es wenig Leerstand geben wird und der Wert der Liegenschaft kaum sinken wird.

Finanzierung der ersten eigenen Immobilie

Damit sind wir bei einem weiteren zentralen Aspekt, wenn du am Beginn deiner Investment-Tätigkeiten stehst. Um eine Immobilie zu kaufen, benötigst du einen Immobilienkredit. Die Laufzeit beträgt meist 20 bis 35 Jahre. Je länger die Laufzeit, desto geringer sind die monatlichen Zahlungen. Wegen der langen Laufzeit ist es besonders wichtig, die Konditionen mehrerer Kreditangebote genau zu vergleichen. Denn schon geringfügig erscheinende Unterschiede summieren sich im Lauf der Zeit zu beträchtlichen finanziellen Vor- oder Nachteilen.

Außerdem solltest du darauf achten, dass du – im besten Fall kostenlos – frühzeitige Tilgungen durchführen kannst, falls du über das nötige Kapital verfügst. Wenn du sicherheitsorientiert investieren willst, kannst du einen Kredit mit Fixzinsvereinbarung abschließen. Dadurch ist es möglich, sehr präzise für die Zukunft zu kalkulieren, wie hoch die laufenden Kosten für die Immobilie sein werden. Über schwankendes Zinsniveau brauchst du dir erst einmal keine Gedanken machen, denn während der Fixzinsphase bist du davon nicht betroffen.

Ein großer Vorteil jedes Immobilien-Investments ist, dass ein großer Teil des von dir eingesetzten Kapitals Fremdkapital sein kann. Wenn die Rendite der Wohnung höher ist als die Kosten für das Fremdkapital, verdienst du also mit geliehenem Kapital monatlich Geld. Dieser sogenannte „Leverage-Effekt“ kann beispielsweise bei Aktien und Anleihen nicht genutzt werden, da du hier immer dein eigenes, versteuertes Erspartes einbringen musst. Zusätzlich kannst du den Zinsaufwand steuerlich geltend machen. Die Steuerbemessungsgrundlage sinkt somit. So hast du für deine Mieteinnahmen auch noch einen Steuervorteil, den du ganz einfach nutzen kannst.

Bonität für den ersten Kredit

Um einen günstigen Kredit zu bekommen, denken wir wieder an den Beginn dieses Beitrags zurück. Die Bank will von dir wissen, welche Ausgaben und Einnahmen du hast. Bereite also eine genaue Haushaltsrechnung vor. Auch eine Übersicht deiner sonstigen Vermögenswerte (Ersparnisse, Aktien, etc.) ist hilfreich. So wird deine Bonitätsprüfung positiv ausfallen und du kannst entsprechend gute Kreditkonditionen bekommen.

Setze beim ersten Kredit am besten nicht zu viel Eigenkapital ein. Diese Ersparnisse kannst du verwenden, um andere Investments (Aktien, ETFs, etc.) zu tätigen oder um Anzahlungen für weitere Immobilien zu leisten.

Bedenke außerdem, dass du noch Geld für die Kaufnebenkosten (Anwalt, Gebühren, etc.) einplanen musst. Dein erster Kredit ist zudem gleichzeitig deine Geschäftsgrundlage für weitere Kooperationen mit der finanzierenden Bank. Wenn es dir gelingt, hier schon gute Konditionen zu fixieren, kannst du auch bei weiteren Krediten darauf verweisen, dass dir die Bank beispielsweise ja schon einmal entgegengekommen ist und dir eine pönalfreie Tilgungsmöglichkeit eingeräumt hat.

Erste Immobilie finden

Wenn du dich nun auf die Suche nach deiner ersten eigenen Immobilie machen möchtest, kannst du dafür ganz einfach die ThinkImmo-Suchfunktion nutzen. Die Vorteile sind schnell erklärt: Bei uns findest du Inserate verschiedener großer und kleiner Immobilienportale an einem zentralen Ort vereint.

Zusätzlich kannst du gezielt nach speziellen Anforderungen filtern. Nicht nur nach Ort oder Kaufpreis, sondern auch nach der Rendite der Objekte. Für Investoren bringt dieses Tool somit enorme Zeitersparnis und sorgt dafür, dass du unkompliziert jene Inserate siehst, die für dich wirklich relevant sind.

Jetzt Immobiliensuche starten

Um spannende Immobilien-Angebote zu finden sind selbstverständlich auch weitere Möglichkeiten vorhanden. Indem du mehr und mehr Wohnungen besichtigst, lernst du Verkäufer und Makler kennen und kannst so nach und nach ein gutes Netzwerk in der Branche aufbauen. Erzähle auch deinen Freunden und Verwandten, dass du eine Wohnung kaufen willst. Vielleicht ergibt sich ja auf diesem Wege ein erster Kauf über persönliche Kontakte, sodass du dir die Makler-Courtage sparen kannst.

Fazit: Investieren beginnen – unsere wichtigsten Tipps

Mit dem Investieren beginnen ist ein großer Schritt, der einige Vorbereitungsleistungen erfordert. Doch dieser Aufwand lohnt sich, denn wenn du deine Ersparnisse nur am Girokonto belässt, verlieren sie durch die Inflation stetig an Wert. Stattdessen solltest du deine finanzielle Zukunft selbst aktiv in die Hand nehmen. Eigne dir wissen an und sorge dafür, dass dein Geld attraktive Erträge für dich erzielt.

Einige wichtige Tipps, damit es dir gelingt, mit dem Investieren zu beginnen, fassen wir nun für dich zusammen:

  • Verschaffe dir einen genauen Überblick zu deinen persönlichen Finanzen. Welche Einnahmen und Ausgaben hast du? Wo gibt es Einsparungspotenzial? Welche Vermögenswerte besitzt du bereits?

  • Setze dir selbst finanzielle Ziele und eine Deadline, bis wann du welchen Meilenstein erreichen möchtest.

  • Informiere dich umfassend zu verschiedenen Investment-Möglichkeiten.

  • Überlege dir, wie dein zukünftiges Portfolio an Investments aussehen kann. Setze nicht alles auf eine Karte, sondern sorge dafür, dass deine Investments ausgewogen sind. So reduzierst du dein Risiko.

  • Führe Gespräche mit Banken bezüglich der Finanzierung und beginne frühzeitig damit, nach passenden Immobilien zu suchen. Mit jeder Besichtigung erweiterst du dein Wissen.

  • Bleibe nicht nur in der Theorie, sondern setze dein Vorhaben in die Tat um. Warte nicht auf die eine, perfekte Immobilie, die vielleicht nie kommt, sondern starte zeitnah damit, dein Portfolio aufzubauen.

Diese Tipps sind zwar kein Patentrezept, aber sicher gute Eckpfeiler, damit dir deine ersten Investments gut gelingen. Du brauchst kein hohes Risiko eingehen, sondern baust Fachwissen auf und wendest dieses an. So gelingt es dir, mit deinem Kapital eine interessante Rendite zu erzielen. Deine ersten Erfolge werden dich motivieren und so steht einer finanziell erfolgreichen Zukunft nichts im Wege.

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