Investieren lernen

Nico Vaziri

04.01.2023

Investieren lernen ist der Wunsch vieler Menschen, bevor tatsächlich bares Geld veranlagt wird. Um Investieren zu lernen, brauchst du auch als Anfänger keinen teuren Kurs kaufen, denn die meisten Grundlagen sind ganz einfach zu erklären. Wir versuchen, mit dem folgenden Beitrag dir dabei zu helfen, Grundlagen erfolgreicher Investments zu verstehen.

Investieren für Einsteiger

Du hast vermutlich schon etwas Geld angespart und verfügst über ein regelmäßiges Einkommen? Dann solltest du dir dringend Gedanken dazu machen, wie du dein Kapital vermehren kannst. Vorab sehen wir uns ein paar zentrale Begriffe, die rund um Investments immer wieder fallen werden, genauer an.

Eigenkapital und Fremdkapital

Alle Vermögenswerte, die dir bereits gehören (und z.B. nicht durch einen Kredit für die Bank belastet sind), werden „Eigenkapital“ genannt. Dazu zählen deine Ersparnisse, aber beispielsweise auch eine abbezahlte Immobilie. Dieses Eigenkapital stellt deine finanzielle Basis dar. Du kannst es als Sicherheit nutzen, um einen Kredit („Fremdkapital“) aufzunehmen oder auch direkt investieren, beispielsweise in Aktien oder Anleihen, ohne Fremdkapital zu nutzen.

Rendite und Leverage Effekt

Das Ziel all deiner Investments ist es, eine bestimmte Rendite abzuwerfen. Das bedeutet, du verdienst durch deinen Kapitaleinsatz Geld. Daher stammt auch die Redewendung „Geld arbeiten lassen“. Du kannst sowohl Eigenkapital als auch Fremdkapital veranlagen, um eine Rendite zu erzielen. Wenn du Fremdkapital nutzt, sollte die Rendite so hoch sein, dass sie die Kosten für das Fremdkapital (typischerweise Kreditzinsen) übersteigt.

Ein einfaches Beispiel: Du nimmst dir einen Kredit mit 3 Prozent Verzinsung auf, erwirbst damit eine Immobilie, die 5 Prozent Rendite abwirft. So hast du mit Fremdkapital einen Gewinn erzielt. Dieser Mechanismus wird als „Leverage Effekt“ bezeichnet. Er spielt gerade bei Immobilien-Investments eine bedeutende Rolle, da bei Immobilien-Investments normalerweise viel Fremdkapital im Spiel ist.

Worin investieren?

Als Einsteiger stellst du dir sicher auch die Frage, worin du investieren wolltest. Schließlich gibt es praktisch unendliche Möglichkeiten, um Kapital anzulegen. Viele davon kannst du von deinem Sofa aus nutzen, ohne überhaupt deine eigenen vier Wände zu verlassen. Folgende Investment-Möglichkeiten stehen wir als Anfänger beispielsweise offen:

  • Tagesgeld- bzw. Festgeldkonto

  • Sparbuch

  • Aktien

  • Anleihen

  • Kryptowährungen

  • Edelmetalle (Gold, Silber, etc.)

  • Rohstoffe

  • Kunst und sonstige Gegenstände mit Sammlerwert (z.B. Oldtimer)

  • Immobilien

Einen einzigen, richtigen Weg, um dein Kapital anzulegen, gibt es nicht - aber einige klare Schritte, die du für die Verteilung deines Kapitals jedenfalls beachten solltest.

Notgroschen anlegen

Was du allerdings jedenfalls tun solltest, ist vorab einen Notgroschen bei Seite zu legen. Dieser Betrag sollte all deine laufenden Kosten für drei bis sechs Monate abdecken. Falls du einmal länger krank bist, deinen Job verlierst oder es zu überraschenden Ausgaben kommt, bist du somit abgesichert. Für diesen Notgroschen kannst du ein Tagesgeldkonto verwenden oder teilweise ein Festgeldkonto mit kurzer Bindung. Sobald du das getan hast, bleibt dir hoffentlich noch eine schöne Summe an Eigenkapital über, die du nun veranlagen kannst.

Ist ein Sparbuch sinnvoll?

Tagesgeldkonto, Festgeldkonto und Sparbuch solltest du nur für Beträge benutzen, die du gerade aktiv brauchst (z.B. eine gewisse Summe auf deinem Girokonto) oder um deinen Notgroschen zu bunkern. Ansonsten stellen diese Optionen keine lukrativen Angebote dar. Die Verzinsung deckt typischerweise nicht einmal die Inflationsrate ab. Das bedeutet, du erhältst zwar Zinsen, aber die Inflation ist so hoch, dass du nach einem Jahr trotzdem einen realen Kaufkraftverlust erleidest, indem du dein Erspartes auf ein Sparbuch gelegt hast.

Anlagemöglichkeiten ohne Fremdkapital

Verschiedene Anlageklassen, die zuvor aufgelistet wurden, kannst du „nur“ mit Eigenkapital nutzen. Das bedeutet, du bekommst typischerweise keinen Kredit einer Bank, um in diese Kategorien zu investieren. Wer nicht beruflich investiert, kann nahezu ausschließlich Immobilien mit Fremdkapital erwerben. Rohstoffe, Edelmetalle, Aktien, Anleihen oder ETFs können nur mit deinem eigenen Ersparten gekauft werden. Der Grund dafür ist einfach: Wenn du eine Immobilie erwirbst und dafür einen Kredit aufnimmst, dann dient die Immobilie als Sicherheit für die Bank. Kreditinstitute sind also bereit dir Kapital zur Verfügung zu stellen, weil sie im Worst Case, wenn du die Kreditraten nicht bezahlen kannst, auf deine Immobilie zugreifen würden. Bei Aktien oder Anleihen hingegen ist eine solche Besicherung nicht einfach möglich.

Investieren mit Fremdkapital: Darum ist es wichtig

Erinnern wir uns nun zurück an den zuvor erklären Leverage Effekt. Wenn du „nur“ Eigenkapital einsetzt, erwirtschaftet auch nur dieser Betrag eine Verzinsung. Wenn du hingegen auch Fremdkapital veranlagst und damit eine Rendite erzielst, die höher ist als die Kosten des Fremdkapitals, dann verdienst du auch mit diesem, von der Bank geliehenen, Betrag laufend Geld. Mit ausgeliehenem Kapital fallen zwar Zinsen an, aber dafür ist der insgesamt eingesetzte Betrag, der für dich arbeitet und Rendite bringt, viel höher.

Ein Nebeneffekt ist, dass du die Zinsen, die du an die Bank bezahlen musst, von deinen Erträgen abziehen darfst. Sie verringern also deine Steuerbemessungsgrundlage. Investierst du hingegen nur Eigenkapital, beispielsweise indem du damit Aktien kaufst, so musst du deine Erträge vollständig versteuern. Gewinnmindernde Positionen, wie beispielsweise Zinsaufwand, gibt es hier nicht.

Deshalb ist in Summe das Investieren von Eigen- und Fremdkapital normalerweise wesentlich attraktiver als ein reines Eigenkapital-Investment. Immobilien bieten dafür die optimale Möglichkeit, denn für Wohnungen bekommst du auch als Einsteiger relativ einfach einen Kredit.

Investieren für Einsteiger: Ziele definieren

Du hast nun einen Überblick bekommen, welche Investitionsmöglichkeiten dir grundsätzlich offenstehen und welche Unterschiede es zwischen Investments mit oder ohne Fremdkapital gibt. Bevor du beginnst, deine ersten Investments zu tätigen, solltest du dir nun überlegen, welche Ziele du durch die Kapitalveranlagung erreichen willst. Sei dabei möglichst konkret. Investment-Ziele für Einsteiger können beispielsweise sein:

  • Ich möchte bis Jahresende 10.000 Euro in ETFs investieren und eine erste Immobilie, mit Hilfe eines Immobilienkredits, kaufen und diese mit mindestens 5 Prozent Rendite vermieten.

Oder:

  • Ich möchte bis Jahresende einen Notgroschen in Höhe von sechs Monatsgehältern angespart haben und in Q4/2023 meine erste eigene Immobilie, im städtischen Bereich und zur langfristigen Vermietung, kaufen.

Deine Ziele musst du danach ausrichten, welche Optionen dir finanziell realistisch erscheinen. Ebenso ist die Zielgestaltung davon abhängig, wie risikobereit du bist. Willst du lieber vorsichtiger agieren? Dann setze den Notgroschen etwas höher an, verwende für den Kauf deiner ersten Immobilie etwas mehr Eigenkapital und nutze keine Aktien als Einzeltitel, sondern ETFs.

Doch warum nicht einfach nur eine Wohnung kaufen, sondern das Kapital so verteilen? Diesen Aspekt sehen wir uns als nächstes an.

Investieren für Anfänger: Portfolio aufbauen

Grundsätzlich sollte es dein Ziel sein, möglichst langfristig zu investieren. Du willst dein Vermögen aufbauen und dein Kapital soll eine gute, regelmäßige Rendite abwerfen. Damit dies möglichst konstant passiert, versuchst du dich gegen Marktschwankungen zu schützen. Je breiter du investierst (also in verschiedene Anlageklassen), desto umfassender streust du dein Risiko und deine Erfolgs-Chancen auf unterschiedliche Bereiche. Diese Aufteilung des Kapitals wird dann als „Portfolio“ bezeichnet.

Konkret kann ein Portfolio beispielsweise so aussehen:

  • € 20.000 Eigenkapital in ETFs veranlagt

  • € 15.000 Eigenkapital als Notgroschen auf einem Tagesgeldkonto

  • € 30.000 Eigenkapital in eine Immobilie investiert, kombiniert mit € 100.000 Fremdkapital

  • € 5.000 Eigenkapital in Gold investiert

Über Jahre hinweg wird sich dann vielleicht ein Mal der Wert des Goldes verbessern, während der Wert einer Immobilie etwas fällt – oder umgekehrt. Durch die Verteilung des Kapitals reduzierst du, wie sehr sich temporäre Marktveränderungen auf dein Vermögen auswirken. Würdest du hingegen beispielsweise dein gesamtes Erspartes nutzen, um von einem einzigen Unternehmen Aktien zu kaufen, so wärst du völlig von der Entwicklung dieses Unternehmens abhängig.

Risikostreuung ist ein wichtiger Faktor, um langfristig Vermögen aufzubauen. Nutze diesen Mechanismus gleich von Beginn an und versuche, ein breit aufgestelltes Portfolio zu erschaffen.

Investieren lernen: Immobilien als Investment

Je nach Anlageklasse benötigst du unterschiedlich viel Wissen, um mit dem Investieren starten zu können. Aktien, Anleihen oder auch ETFs kannst du sehr einfach online kaufen. Hier ist wichtig, dass du einen günstigen Online-Broker findest und einen attraktiven ETF.

Ein solcher ETF beinhaltet verschiedene Werte, er sorgt also für zusätzliche Risikostreuung. Du investierst dadurch nicht in ein bestimmtes Unternehmen, wie beim Kauf einer Aktie, sondern kannst z.B. über den ETF „MSCI World“ mit nur einem Investment in über 1.500 Unternehmen weltweit investieren. So gelingt dir ganz einfache Risikostreuung an der Börse.

Etwas intensivere Vorbereitung ist nötig, um dein erstes Immobilien-Investment zu tätigen. Investieren lernen bedeutet auch, sich vorab intensiv damit zu beschäftigen, wie du dein Geld vermehren kannst.

In Immobilien investieren: Strategie für Einsteiger

An erster Stelle steht die Entscheidung, welche Investment-Strategie du bei Immobilien wählen willst. Die meisten Personen, die gerade erst mit Immobilien-Investments beginnen, möchten mit der sogenannten „Buy and Hold Strategie“ starten. Das bedeutet, du erwirbst eine Immobilie, die entweder schon vermietet ist oder einfach, ohne vorherige Sanierung, vermietet werden kann. Mit den laufenden Mieteinnahmen deckst du die Kosten für den Kredit und erzielst idealerweise noch einen kleinen Überschuss – einen sogenannten „freien Cashflow“.

Eine andere Strategie wäre beispielsweise „Fix and Flip“. Dabei erwirbst du sanierungsbedürftige Immobilien, wertest sie auf und verkaufst sie weiter. Dafür ist entsprechende Expertise nötig, du brauchst gute Handwerker-Kontakte und musst einschätzen können, welcher Verkaufserlös später realistisch ist. Für Einsteiger, ohne spezielles Fachwissen, ist daher Buy and Hold erst einmal besser geeignet.

Immobilieninvestment: So startest du

Nachdem du deinen Notgroschen zur Seite gelegt hast, du dich über Investment-Möglichkeiten informiert hast und du dir klare Ziele gesetzt hast, wird es jetzt ernst. Wenn du eine erste eigene Immobilie kaufen willst, kannst du dafür einfach die Suche von ThinkImmo nutzen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Du kannst nicht nur nach Regionen und Preisen filtern, sondern auch nach der Rendite des Objektes. So findest du extrem einfach attraktive Investment-Objekte.

Während du nach passenden Immobilien suchst, nimmst du auch schon Kontakt zu Banken auf. Wichtig ist, dass du deine Einnahmen und Ausgaben genau kennst und dass du der Bank aufzeigen kannst, wie deine Investment-Strategie aussehen wird. Welche Art von Immobilie willst du kaufen? Wie viel Eigenkapital kannst du einbringen? Welche Ersparnisse bleiben dir danach noch? Du solltest der finanzierenden Bank ein strukturiertes, solides Gesamtbild deiner finanziellen Situation bieten können.

Immobilienkredit aufnehmen

Für den Kauf deiner ersten eigenen Immobilie benötigst du einen Immobilienkredit. Wenn du, gerade bei deinem ersten Investment, vorsichtig agieren willst, kannst du eine Fixzinsvereinbarung treffen. Dadurch weißt du vorab schon ganz genau, welche monatliche Rate (Tilgung + Zinsen) während dieser Phase auf dich zukommt. Fixzinsvereinbarungen werden normalerweise für 10, 15 oder sogar 20 Jahre abgeschlossen. Dadurch wird dein Investment besser plan- und kalkulierbar.

Bevor du dich für einen Immobilienkredit entscheidest, hole unbedingt verschiedene Angebote ein. Denn schon geringfügig besser scheinende Konditionen können sich, über die lange Laufzeit des Immobilienkredits hinweg, deutlich auswirken. Vergleiche immer den effektiven Jahreszinssatz. Denn dieser beinhaltet, im Gegensatz zum Sollzinssatz, bereits alle Nebenkosten. So findest du schnell heraus, welche Bank dir das beste Angebot unterbreitet hat.

Die Höhe der Kreditsumme sollte so gewählt sein, dass du die monatlichen Zahlungen auch dann leisten kannst, wenn die Immobilie einmal vorübergehend leer steht. Außerdem solltest du deine Mieteinnahmen nicht gleich ausgeben, sondern für Sanierungen oder eben eine Phase des Leerstands, wo aber weiterhin Betriebskosten und sonstige laufende Kosten zu zahlen sind, ansparen.

Fazit: Anfangen zu investieren lohnt sich

Die Inflationsrate ist zuletzt in lichte Höhen gestiegen. So extrem wird sie nicht bleiben, doch klar ist: Geld, das nur auf deinem Girokonto liegt, verliert tagtäglich an Kaufkraft. Dagegen kannst du nichts tun, außer dein Kapital zu investieren und es somit für dich arbeiten zu lassen. Investieren lernen ist die Voraussetzung, damit dir das gelingt. Wichtig ist aber auch, dass du nicht nur Wissen aufbaust, sondern auch tatsächlich aktiv wirst und erste Investments tätigst.

Mache zuerst deine Hausaufgaben: Lege einen Notgroschen an, setze dir Ziele und prüfe verschiedene Investment-Möglichkeiten. Verschaffe dir einen guten Überblick zu deinen eigenen Finanzen. Welche Einnahmen und Ausgaben du hast musst du auch der Bank offenlegen können, die dir einen Kredit geben soll. Entwickle eine klare Vorstellung darüber, wie dein Portfolio in einem, drei oder fünf Jahren aussehen soll und werde dann aktiv. Mach dich auf die Suche nach passenden Immobilien, baue währenddessen weiterhin dein Wissen über Investmentmöglichkeiten aus und hole Angebote für Kredite von Banken ein.

So arbeitest du dich Schritt für Schritt an dein erstes eigenes Investment heran und kannst, wenn du dich intensiv mit dem Thema beschäftigst und bereits einiges an Eigenkapital angespart hast, schnell ein kleines, feines Portfolio aufbauen beginnen. Je früher du startest, desto schneller handelst du gegen die Geldentwertung und umso früher erzielst du neue Einnahmen – sei es durch Zinsen oder auch Mieterträge.

Du bist neugierig geworden? Dann starte jetzt mit deiner Suche nach passenden Investment-Immobilien auf ThinkImmo!

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